Ein Chor besteht nicht aus klingenden Körpern, sondern aus Menschen, die ihre unterschiedlichen Bedürfnisse, Gefühle und Erwartungen mit in die Chorprobe bringen. Gleichzeitig haben die Chorleitung und der Vorstand Vorstellungen, wie sie den Chor gestalten möchten. Oft treten Unterschiede zwischen diesen Erwartungen erst im Konfliktfall zutage und werden dann zur Belastung für alle Beteiligten. Wie kann das Miteinander im Chor so gestaltet werden, dass alle sich mitgenommen fühlen und trotzdem möglichst viel Zeit für die musikalische Arbeit bleibt? Wie kann bei allen individuellen Vorstellungen das Verbindende im Blick bleiben?

Ziel des Seminars ist es, gruppendynamische Prozesse und typische Missverständnisse (schneller) zu erkennen, um ihnen im Choralltag mit mehr Gelassenheit und Handlungsoptionen zu begegnen. Dafür werden Modelle zu Gruppenprozessen, Rollen und Kommunikation betrachtet und im Austausch mit eigenen Beispielen in die Praxis übertragen. Die Teilnehmenden bekommen außerdem methodische Ideen für ihren Choralltag und können eigene Fragestellungen einbringen. Der Workshop richtet sich an Chorleitende, Vorstände und alle, die Chören Verantwortung übernehmen.

Dozentin Dörte Wehner hat in Hannover Chor- und Ensembleleitung bei Gudrun Schröfel und Wolfram Wehner studiert und in einem Auslandsjahr in Malmö bei Dan-Olof Stenlund vertieft. Weil sie die Prozesse „neben der Musik“ in den Chören besonders interessierten, hängte sie ein Aufbaustudium Erwachsenenbildung an. Sie leitet seit 25 Jahren Chöre, vor allem im Bereich Gospel und Pop, seit 2020 den Gospelchor Apolda. Daneben hat sie zehn Jahre im Ehrenamtsmanagement bei UNICEF Deutschland gearbeitet und ist inzwischen selbständig als Teamentwicklerin in sozialen und gemeinnützigen Organisationen und Prozessbegleiterin im Bereich Bürgerbeteiligung.

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